Lesung zum Attentat auf Hitler: Erinnerung an Georg Elser
Am Samstag, den 8. November 2025, nahmen 24 Schülerinnen und Schüler aus dem Geschichtsprofil Q1 sowie einem Geschichtsgrundkurs der Q2 gemeinsam mit Frau Glismann und Frau Bethan-Gbandi an einer besonderen Lesung aus den Verhörprotokollen von Georg Elser teil.
Die Eintrittskosten für die Schülerinnen und Schüler wurden dankenswerterweise, wie auch schon bei einem Besuch der Veranstaltung im letzten Jahr, vom Schulverein der KGST übernommen.
Die Veranstaltung fand im „Übel & Gefährlich", einem Hochbunker an der Feldstraße in Hamburg, statt. Jedes Jahr am 8. November erinnert diese Lesung an das Attentat Georg Elsers auf Adolf Hitler im Münchner Bürgerbräukeller im Jahr 1939. Elser wollte mit seiner Tat ein weiteres Blutvergießen verhindern. Da Hitler die Veranstaltung jedoch früher als geplant verließ, überlebte er den Anschlag.
Vor Beginn der Lesung erarbeiteten die Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit Frau Glismann den Aufbau und die Funktion eines Hochbunkers sowie dessen Nutzung nach 1945. Der historische Ort bot somit einen eindrucksvollen Rahmen, um sich mit dem Thema Widerstand im Nationalsozialismus auseinanderzusetzen.
 
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Unter dem Titel „Ich wollte größeres Blutvergießen verhindern – Georg Elser. Attentat auf Hitler 1939" las der Schauspieler Jens Harzer aus Elsers Verhörprotokollen, während Helmut Butzmann mit Bildern und Fakten den historischen Hintergrund beleuchtete.

Die Lesung schilderte Elsers Leben, seine akribische Vorbereitung des Attentats und stellte Bezüge zum späteren Attentat durch Claus Schenk Graf von Stauffenberg im Jahr 1944 her. Dabei wurde deutlich, dass Georg Elser – ein Tischler aus Baden-Württemberg – allein und ohne Mitwisser handelte, um andere nicht zu gefährden. Gewalt kann heute kein Mittel politischer Auseinandersetzung sein. Doch aus den Gedanken und Zweifeln Georg Elsers gegenüber den Politikern der Nationalsozialisten können wir lernen, was Zivilcourage, Verantwortung und moralische Haltung bedeuten.
Seit fünfzehn Jahren veranstalten Jens Harzer und Helmut Butzmann diesen dokumentarischen Abend – eine Art „mobiles Denkmal", das jedes Jahr am 8. November errichtet wird. Inzwischen erinnert in Hamburg nicht nur ein Georg-Elser-Platz, sondern auch ein Saal im Bunker an der Feldstraße an den mutigen Widerstandskämpfer.

Die Lesung bot den Schülerinnen und Schülern eine eindrucksvolle Möglichkeit, sich mit Fragen von Zivilcourage, Verantwortung und individuellem Handeln in Diktaturen auseinanderzusetzen – Themen, die auch heute nichts von ihrer Aktualität verloren haben.
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